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Insights aus einer BCG Company Studie

Im Juli 2024 trat die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) in Kraft – eine dieser EU-Verordnungen, die CEOs entweder schlaflose Nächte oder glänzende ESG-Präsentationen bescheren. Die Idee: Unternehmen sollen Verantwortung für ihre gesamte Lieferkette übernehmen, Menschenrechte schützen und Umweltstandards durchsetzen. Klingt gut – bis man merkt, was das für Lieferanten bedeutet.

Für Unternehmen, die bereits das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) umgesetzt haben, könnte die CSDDD wie eine Fortsetzung der Reise wirken – sie müssen vielleicht nur noch 80 % des Weges gehen. Doch für viele mittelgroße Unternehmen, die noch nicht betroffen sind, stellt sich die Frage: Wann sind sie dran?

In diesem Artikel erfahren Sie, warum die CSDDD kein bürokratisches Monster, sondern eine strategische Chance ist, welche Maßnahmen jetzt entscheidend sind und wie smarte IT-Lösungen helfen können, nicht nur compliant, sondern auch wettbewerbsfähig zu bleiben.

LkSG vs. CSDDD: Eine Frage der Zeit

Das LkSG trat 2023 in Kraft und betrifft zunächst nur größere Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern, die verpflichtet sind, die Menschenrechte und Umweltstandards in ihren Lieferketten zu wahren. Im Jahr 2024 wird diese Schwelle auf Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern sinken. Für diese Unternehmen ist die Einhaltung des LkSG bereits Realität, aber die CSDDD bringt jetzt noch strengere und weitreichendere Anforderungen mit sich.

Wann sind mittelgroße Unternehmen betroffen?

Für kleinere Unternehmen stellt sich die Frage, wann sie mit den Anforderungen der CSDDD rechnen müssen. Die CSDDD hat eine ähnliche Eskalation wie das LkSG, jedoch auf einer breiteren europäischen Ebene, was bedeutet, dass sich viele mittelgroße Unternehmen bald der Herausforderung stellen müssen. Die CSDDD wird durch ihre grenzüberschreitende Dimension und den Fokus auf die gesamte Lieferkette eine größere Wirkung entfalten – auch auf Unternehmen, die bislang nur indirekt betroffen waren.

5% Ihres Umsatzes oder eine nachhaltige Lieferkette – was ist günstiger?

Die EU macht ernst: Wer sich nicht an die Regeln hält, riskiert Strafen von bis zu 5 % des globalen Umsatzes. Unternehmen müssen daher nachweisen, dass ihre Lieferanten ESG-Vorgaben einhalten.

Für Lieferanten bedeutet das, dass sie nicht nur ihre eigenen Praktiken, sondern auch die ihrer Unterlieferanten überwachen und dokumentieren müssen. Ein Transparenzverlust in diesem Bereich kann zu Sanktionen führen und die Geschäftsbeziehungen gefährden.

Warum Transparenz jetzt über Ihren nächsten Auftrag entscheidet.

Die Mehrheit der in der Studie befragten Unternehmen plant, Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltbilanz ihrer Lieferkette zu ergreifen. Bereits umgesetzte Maßnahmen beinhalten die Entwicklung von Richtlinien zur Einhaltung der Vorschriften, die Einführung von Kriterien zur Auswahl von Lieferanten und die Veröffentlichung eines Sorgfaltspflichtplans.

Große Unternehmen wollen nicht mehr nur Produkte, sondern auch ESG-Daten. Wer nicht nachweisen kann, woher seine Rohstoffe stammen, wie hoch die Emissionen sind und ob die Arbeitsbedingungen menschenwürdig sind, ist raus. Daten sind das neue Gold – und Lieferanten müssen lernen, es zu schürfen.

Herausforderungen: Viel Papierkram, wenig Klarheit.

42 % der Unternehmen sagen, dass mangelnde Transparenz in der Lieferkette das größte Problem ist. 18 % kämpfen mit den Kosten.
Die Wahrheit? Niemand weiß genau, wie das alles umgesetzt werden soll. Das bedeutet aber auch: Wer jetzt eine funktionierende Lösung findet, ist im Vorteil.

Welche finanziellen Auswirkungen hat die CSDDD – Risiko oder langfristiger Gewinn?

Kurzfristig kostet CSDDD Geld – 70 % der Unternehmen rechnen mit steigenden Ausgaben. Langfristig erwarten fast 75 % eine Verbesserung ihrer ESG-Standards und finanzielle Vorteile. Übersetzt: Wer jetzt investiert, spart später Geld und gewinnt Marktanteile. Unternehmen erkennen in der CSDDD nicht nur eine regulatorische Hürde, sondern auch ein strategisches Werkzeug: Menschenrechte schützen, die Umwelt retten und gleichzeitig das eigene Image polieren. Wer frühzeitig handelt, sichert sich nicht nur die Gunst der Gesetzgeber, sondern auch die Aufmerksamkeit von Kunden, Investoren – und Top-Talenten, die lieber für einen Gamechanger als für Unternehmen mit Aufholbedarf in Sachen Nachhaltigkeit arbeiten wollen.

Die Rolle der IT-Beratung: Unterstützung bei der Umsetzung der CSDDD

Die Komplexität der Anforderungen der CSDDD erfordert nicht nur ein Umdenken in den Geschäftsprozessen, sondern auch innovative Technologielösungen. IT-Beratung kann eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Umsetzung der CSDDD spielen. Unternehmen benötigen maßgeschneiderte Lösungen, um die benötigten ESG-Daten zu sammeln, zu analysieren und transparent zu kommunizieren.

Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Implementierung von Monitoring- und Reporting-Tools, die es Unternehmen ermöglichen, die ESG-Compliance ihrer Lieferanten kontinuierlich zu überwachen. Diese Tools bieten nicht nur eine zuverlässige Datenquelle, sondern erleichtern auch die Berichterstattung und das Risikomanagement. Externe Audits und Beratungsdienste können zudem helfen, die erforderlichen Anpassungen vorzunehmen und die richtigen Prozesse in der Lieferkette zu integrieren.

Kurzgesagt: Ohne digitale Lösungen wird die CSDDD zur bürokratischen Mammutaufgabe. Monitoring- und Reporting-Tools sind entscheidend, um ESG-Daten zu tracken und vorzeigbar zu machen. Unternehmen, die hier auf externe Beratung setzen, sparen Zeit, Geld und Nerven.

Was müssen Lieferanten jetzt tun, um compliant zu bleiben?

Für Lieferanten gibt es klare Empfehlungen, wie sie sich auf die Umsetzung der CSDDD vorbereiten können:

  • Datenmanagement stärken: Aufbau klarer und transparenter Prozesse zur Sammlung und Bereitstellung von ESG-Daten.
  • Proaktive Kommunikation: Engere Zusammenarbeit mit Kundenunternehmen, um Compliance-Anforderungen zu erfüllen und die Transparenz in der Lieferkette zu gewährleisten.
  • Innovation fördern: Entwicklung umweltfreundlicherer Produktionsprozesse und nachhaltiger Materialien, um den ESG-Standards gerecht zu werden.
  • Investitionen in Schulungen: Mitarbeiterschulungen zu den Nachhaltigkeitsanforderungen und -strategien, um die Compliance sicherzustellen und die Effektivität der Maßnahmen zu erhöhen.

Durch die frühzeitige Anpassung an die Nachhaltigkeitsanforderungen der CSDDD können sich Lieferanten einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und gleichzeitig langfristig ihre Marktposition stärken.

Nachhaltigkeit wird kein Nice-to-have, sondern ein Überlebensfaktor.

Fazit: Chancen durch proaktive Anpassung an die CSDDD

Die Umsetzung der CSDDD stellt Unternehmen vor zahlreiche Herausforderungen, bietet jedoch auch Potenziale für nachhaltige Marktgewinne. Als IT-Consulting-Unternehmen bieten wir maßgeschneiderte Lösungen, die Sie bei der effektiven Umsetzung der CSDDD und der Einhaltung von ESG-Standards unterstützen. Mit unserer Expertise in EDI-Integration, Datenvalidierung und Prozessoptimierung helfen wir Ihnen, Transparenz in Ihrer Lieferkette zu schaffen und Compliance effizient zu gewährleisten.

Die CSDDD ist nicht das Ende der Welt – aber sie trennt die Gewinner von den Verlierern. Lieferanten, die schnell handeln, sichern sich einen Wettbewerbsvorteil. Der Rest? Wird es schwer haben, im Markt zu bestehen.

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